Mittwoch, 2. November 2011

Im Lesesaal

Recherche in Nachschlagewerken:

 In der Enzyklopädie der Neuzeit (Bd 3, 1119-1121) gibt es einen eigenen Artikel zu "Frauenzeitschriften", der einen geschichtlichen Überblick über Frauenzeitschriften in Deutschland, Frankreich und England im 18. Jahrhundert bis Mitte des 19. Jahrhunderts gibt. Mit der Zunahme und Spezialisierung des Zeitschriftenwesens im 18. Jahrhundert entstanden in Deutschland auch Zeitschriften, die sich speziell an Frauen als Lesepublikum richteten, auch weil die Auffassung vertreten wurde, dass aufgrund der "verschiendenen Wesensart" von Frauen und Männer nicht alle Zeitschriften für Frauen geeignet seien. Von den ca. 100 Zeitschriften im letzten Drittel des 18. Jh. wurden 10 von Frauen verfasst z.B. Charlotte Hezel´s "Wochenblatt für´s schöne Geschlecht" 1779. Im 19. Jh. finden sich erst wieder im Zuge von 1848/49 Frauenzeitschriften, die sich auch als gesellschaftlich-politisch verstehen z.B. Louise Otto´s "Frauen-Zeitung" 1849-1852. Der Artikel hat mir einen guten Überblick gegeben, Namen von ersten Autorinnen/Herausgeberinnen und Zeitschriften, dazu noch zwei interessante Literaturhinweise.
"Leser/in" in der Enzyklopädie (Bd. 7, 850) hat mir ebenfalls einige Informationen gebracht: Neben den Moralischen Wochenschriften, die sich früh bereits an Frauen richten, kommt Ende des 18. Jahrhunderts verstärkt populäre Literatur auf, wobei Verlage Frauen des Bürgertums als Ziegruppe erkennen und umwerben besonders durch Zeitschriften wie "Frauenzimmer-Almanache" und Modezeitschriften.
Im Eintrag " Moralische Zeitschriften (Enzyklopädie, Bd. 8, 775) der Hinweis auf das Phänomen der "fiktiven weiblichen Autorinnen" (Autoren geben sich als weibliche Verfasserinnen aus, um das weibliche Lesepublikum besonders anzusprechen)  z. B. in den "Vernünftigen Tandlerinnen" (1725-1726) erschienen.
Brockhaus bietet unter dem Begriff "Frauenzeitschriften" ebenfalls einen knappen, historischen Überblick, der mit Anfang des 21. Jahrhunderts abschliesst. Interessant dabei z.B. die Zeitschriften, die als Verbandsorgane der Frauenbildungsvereine aufkommen ("Neue Bahnen" 1866-1920 des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins). Unter "Modezeitschriften" (ebenfalls Brockhaus) die Information, dass die ersten bereits im 17. Jahrhundert in Frankreich erschienen sind, für z.B. Österreich der Hinweis auf "Die Elegante" (1842-1871) und "Wiener Mode (1888-1945).
Die Recherche in den Nachschlagewerken hat mir einen guten Überblick zu dem Thema verschafft, dazu z.B. Namen von Herausgeberinnen/Autorinnen oder Titel von Zeitschriften genannt bzw. verschiedene Kategorien, nach denen ich weiter recherchieren kann.

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